Organisatorischer Ablauf zur Masterarbeit
Im folgenden wird der zeitliche Ablauf einer Masterarbeit und was bei den einzelnen Schritten zu beachten ist dargestellt. Die Reihenfolge der Schritte kann dabei variieren.
Thema und Betreuende finden
Am Anfang steht die Suche nach einem geeigneten Thema für die Masterarbeit. Da jedes Fachgebiet seine Themenvergabe unterschiedlich gestaltet, empfiehlt es sich früh mit dem gewünschten Fachgebiet in Kontakt zu treten. Das Finden eines geeigneten Themas kann sich als zeitaufwändig herausstellen. Oft sind die Doktorand:innen leichter zu erreichen als die Fachgebietsleitung. Die Doktorand:innen können ebenfalls Fragen zum üblichen Ablauf beantworten. Zur Vorbereitung sollten sich die Forschungsthemen des Fachgebiets und der Doktorand:innen angesehen haben. Auch alte Masterarbeiten geben Hinweise auf typische Themen. Weiterhin können einzelne Themen einer Vorlesung oder eines Seminars als Masterarbeit weitergeführt werden. Es ist sicher auch empfehlenswert, bei der Themenwahl auf die eigenen Zukunftspläne zu schauen. Möchte ich im Anschluss ein Promotionsstudium anfangen? Möchte ich mich lieber der Industrie zuwenden und eventuell später promovieren? Oder ist die akademische Welt nichts für mich und der erfolgreiche Abschluss des Master-Studiums das letzte akademische Ziel? Ist ein Forschungsfeld gefunden, sollte das genaue Thema mit den Betreuenden abgesprochen werden, um insbesondere den Umfang und die Durchführbarkeit richtig einzuordnen. Passen Thema und das Forschungsfeld des Betreuenden zusammen, so ist die inhaltliche Diskussion meist effektiver. In unserem Fachgebiet enthalten Arbeiten eine praktische Komponente, wobei die genaue Ausgestaltung variieren kann.
Exposé schreiben
Ist ein Thema gefunden, steht bei den meisten Betreuenden die Ausarbeitung eines Exposés an. Das Exposé dient dabei vor allem zur Konkretisierung und Festigung des Themas. Außerdem kann es am Ende der Arbeit verwendet werden, um festzustellen, inwiefern die Ziele der Arbeit erreicht wurden. Das Exposé stellt kein offizielles Dokument dar und wird in der Regel nur zwischen Studierenden und Betreuenden ausgetauscht.
Inhaltlich sollte das Exposé eine Motivation des Themas beinhalten. Warum ist das Thema wichtig? Welcher potenzielle Nutzen kann sich aus den angestrebten Erkenntnissen ergeben?
Zudem sollte im Exposé die wissenschaftliche Relevanz aufgezeigt werden. Dies geschieht in der Regel durch die Nennung und Analyse verwandter Arbeiten. Kann man an Arbeiten anknüpfen? Was sind nach wie vor offene Probleme? Wo unterscheiden sich bisherige Arbeiten von den eigenen Ideen?
Schließlich sollte klar dargelegt werden, welche Ziele mit der eigenen Arbeit verfolgt werden und warum. Welches ungelöste Problem soll untersucht werden? Wie? Was soll verbessert werden? An der Stelle ist die Formulierung konkreter Fragen als Zielstellung empfehlenswert. Je nach Thema kann es sinnvoll zu sein auch klar abzugrenzen was nicht Ziel der Arbeit ist.
Schließlich sollte das Exposé den zeitlichen Horizont der Arbeit aufzeigen.
Antrittspräsentation
Zu Beginn der Arbeit wird eine Antrittspräsentation am Lehrstuhl gehalten. Ziel der Präsentation ist die Vorstellung des Themas und der Ziele der Arbeit. Inhaltlich empfiehlt es sich, die Präsentation an das Exposé anzulehnen. Die Präsentation ist eine gute Möglichkeit erweiterndes Feedback zum Thema und geplanten Umsetzungen zu erhalten. Aus diesem Grund bietet es sich an, die Präsentation zeitnah nach dem Exposé zu halten. Die Präsentation sollte sich am Zeitformat 15 + 10 Minuten orientieren.
Anmelden der Masterarbeit
Die genauen Formalien zur Anmeldung einer Arbeit können und sollten in der zuständigen Allgemeinen Studien- und Prüfungsordnung der Universität Potsdam, sowie der entsprechenden fachspezifischen Studien- und Prüfungsordnung nachgelesen werden.
Die TL;DR Fassung:
- Das Thema der Masterarbeit muss nach Ausgabe beim Studienreferat angemeldet werden. Der Zeitpunkt der Themenausgabe ist in der Regel die Fertigstellung des Exposés.
- Zur Anmeldung ist beim Studienreferat ein Formular erhältlich. Auf dem Formular müssen primär Lehrstuhl, Betreuende und der (vorläufige) Titel des Themas angegeben werden. Zudem muss das Datum der Themenausgabe angegeben werden. Ab diesem Datum beginnt die Bearbeitungszeit von 6 Monaten.
- Die offiziell Betreuenden (und 1. prüfende Person) der Arbeit muss mindestens eine abgeschlossene Promotion haben.
- Das Formular soll innerhalb von 2 Wochen zum Studienreferat zurückgebracht werden.
- Formell handelt es sich bei allen Angaben auf dem Formular um Vorschläge.
- Zusätzlich kann auch eine 2. prüfende Person vorgeschlagen werden. Für diese gelten deutlich geringere Anforderungen. Sie muss lediglich aus dem Fachgebiet kommen.
- Nach Rückgabe des Formulars wird die Anmeldung noch per E-Mail bestätigt. Darin enthalten ist auch der offiziellen Abgabetermin.
Bearbeitung des Themas
Es bietet sich an ein kleines Protokoll von täglichen Aktivitäten zu führen. Das hilft bei der Rekapitulation vor dem Schreiben, bzw. währenddessen. Wie in den Tipps erwähnt, sind insbesondere Entwurfsentscheidungen, Herausforderungen, deren Überwindung und Misserfolge von Interesse.
Während der Bearbeitung gibt es außerdem regelmäßige Treffen mit den Betreuenden, z. B. in einem wöchentlichen oder zweiwöchentlichen Rhythmus.
Der eigene Fortschritt sollte regelmäßig mit dem ursprünglichen Zeitplan abgeglichen werden. Eine Anpassung des Zeitplans ist in aller Regel unproblematisch, sollte jedoch transparent an Betreuende kommuniziert werden.
Verteidigung
Nach der Bearbeitungszeit wird die Arbeit am Lehrstuhl verteidigt. Der Termin wird im Austausch mit der/dem Erstgutachter:in und ggf. weiteren Betreuenden gefunden. An der Professur für Betriebssysteme und Middleware gliedern sich Verteidigungen meist in das Forschungsseminar ein. Abstrakt ist das Ziel der Verteidigung, die Arbeit und getroffenen Entscheidungen zu verteidigen, aber sie bietet auch eine Plattform, um seine eigene Arbeit nochmal darzustellen. Dazu sollte erneut kurz das Thema motiviert, gegebenenfalls für das weitere Verständnis benötigte Grundlagen eingeführt, die eigene Forschungsfrage in den Stand der Wissenschaft eingeordnet (verwandte Arbeiten) und vor allem die eigenen Leistungen dargestellt werden. Außerdem können offene Fragen, die in der Arbeit nicht vollständig beantwortet werden, aufgegriffen werden. Betreuende können Hinweise geben, welche Fragen nach der Arbeit noch offen sind. Konkret treffen die Anforderungen an Bachelor- und Masterarbeiten der schriftlichen Arbeit auch auf die Verteidigung zu. Selbstverständlich können die Inhalte und Folien rechtzeitig zuvor mit den Betreuenden besprochen werden. Die Präsentation sollte sich am Zeitformat 20 + 30 Minuten orientieren DEF Regeln Confluence.
Bewertung
Die Gesamtnote setzt sich aus dem Mittel des Erstgutachten und des Zweitgutachtens zusammen (75%), sowie aus der Note der Verteidigung (25%). Nach Fertigstellung werden die Noten und Gutachten an das Studienreferat übermittelt. Das Studienreferat übermittelt wiederum die Note an die Studierenden.