Forschungskooperation von HPI und IBM R&D Labor geht in die nächste Runde

OSM und IBM 3-jähriges Forschungsstipendium und Workshop über neuartige Systemarchitekturen

Seit mehr als zehn Jahren forschen das HPI-Fachgebiet Betriebssysteme und Middleware und das Forschungs- und Entwicklungszentrum der IBM in Böblingen gemeinsam zu Fragen, wie Systemarchitekturen von neuen Verbindungsnetzwerken und spezialisierten Speichern profitieren. Nun wurde die Forschungskooperation mit einem Doktorandenstipendium erneuert. Bei einem Workshop ging es um neue Herausforderungen u. a. durch die wachsende Zahl von KI-Anwendungen.

Prof. Andreas Polze (HPI), Tobias Webel (IBM), Wolfgang Rother (IBM), Lukas Wenzel (HPI), Sven Köhler (HPI), Enno Folkerts (SAP), Olaf Rutz (IBM), Silvia Müller (IBM), Felix Eberhardt (IBM) (v.l.n.r.) (Foto: HPI)
Andreas Grapentin(HPI), Tobias Webel (IBM), Wolfgang Rother (IBM), Lukas Wenzel (HPI), Sven Köhler (HPI), Enno Folkerts (SAP), Olaf Rutz (IBM), Silvia Müller (IBM), Felix Eberhardt (IBM), Wolfgang Maier (IBM), Kordian Gontarska (HPI) (v.l.n.r.) (Foto: HPI)

Das Fachgebiet Betriebssysteme und Middleware des Hasso Plattner Instituts erhält ein 3-jähriges Doktorandenstipendium und forscht weiterhin eng mit dem IBM R&D Labor in Böblingen zusammen. Bei einem Kickoff-Workshop kamen Expertinnen und Experten aus den unterschiedlichen Bereichen am HPI in Potsdam zusammen und sprachen über neue Herausforderungen. Unter anderem das neue KI-Servicezentrum am HPI ist als Vermittler von KI-Technologien in die Industrie von großer Bedeutung. Denn mit der zunehmenden Verbreitung von künstlicher Intelligenz, stark wachsenden Datenmengen und der Cloud als Ausführungsumgebung steigen die Anforderungen an moderne Computersysteme. Die große Zahl an Rechenkernen, zusammen mit Beschleunigern für künstliche Intelligenz und beispielsweise Verschlüsselung, müssen mit dem Speicher verbunden werden, auf dem die Daten liegen. Nicht zu vergessen ist, dass der Energieverbrauch zunehmend ein limitierender Faktor ist. So verbraucht beispielsweise der Transport von Daten zu den Rechenkernen im Vergleich zur eigentlichen Berechnung ein Vielfaches an Energie. Um ein schnelles und zuverlässiges Gesamtsystem zu entwerfen, werden Expertinnen und Experten aus den Bereichen Hardware und Software benötigt.

Gegenstand der Forschungsarbeiten sind Systemarchitekturen, die von neuen Verbindungsnetzwerken und spezialisierten Speichern profitieren. Von der IBM zur Verfügung gestellte neuartige Prototypen für disaggregierter Speicher spielen eine wichtige Rolle. Unter disaggregiertem Speicher versteht man Hauptspeicher, der ähnlich wie Festplatten über Netzwerk zur Verfügung gestellt werden kann. Die Hoffnung ist, dass durch das Teilen des Speichers Kosten gespart werden können. Allerdings bleibt es herausfordernd herauszufinden, welche Daten in solch einen Netzwerk-Hauptspeicher ausgelagert werden können. Außerdem ermöglicht eine disaggregierte Systemarchitektur neuartige Verfahren, wie die blitzschnelle Verschiebung von virtuellen Maschinen. Aus den vielfältigen Herausforderungen entstehen spannende Forschungsfragen, die HPI und IBM gemeinsam angehen.